
Zusammenfassend:
- Der Schlüssel zu natürlichem Contouring ist der Unterton: Verwenden Sie kühle, gräuliche Töne, um Schatten zu imitieren, keinen warmen Bronzer.
- Die Harmonie der Texturen ist entscheidend. Kombinieren Sie Creme-Produkte mit Cremes und Puder mit Pudern, um ein fleckiges Ergebnis zu vermeiden.
- Vergessen Sie starre Schablonen. Erfolgreiches Modellieren basiert auf Ihrer individuellen Knochenstruktur, nicht auf einer allgemeinen Gesichtsform.
- Das richtige Werkzeug und die richtige Technik – tupfen statt wischen – verhindern harte Kanten und sorgen für ein nahtloses Finish.
Der Wunsch nach definierten Gesichtszügen und markanten Wangenknochen ist weit verbreitet. Tatsächlich verwenden laut einer Umfrage rund 15,42 Millionen Frauen in Deutschland regelmäßig Make-up, um ihr Gesicht zu gestalten. Doch die Angst vor dem Ergebnis hält viele davon ab, sich ans Konturieren zu wagen. Zu oft sieht man harte, dunkle Streifen, die wie Balken im Gesicht wirken, oder einen schmutzig-orangen Schimmer, der unnatürlich aussieht. Der gefürchtete „Instagram-Look“ hat viele Frauen davon überzeugt, dass Contouring nur etwas für Profis mit Studiobeleuchtung ist.
Doch was, wenn die wahre Kunst des Konturierens nicht im Zeichnen neuer Gesichtszüge liegt, sondern im subtilen Verständnis von Licht und Schatten? Die Lösung ist nicht, mehr Produkt zu verwenden oder starren „Malen nach Zahlen“-Anleitungen für Gesichtsformen zu folgen. Die Lösung ist eine grundlegende Verschiebung der Perspektive: Es geht um Schattenarchitektur. Es geht darum zu verstehen, dass ein natürlicher Schatten immer einen kühlen, leicht gräulichen Unterton hat – niemals warm oder orange. Es geht um die Harmonie von Texturen auf der Haut und darum, die eigene, einzigartige Anatomie sanft zu betonen, anstatt sie zu übermalen.
Dieser Artikel führt Sie durch die fundamentalen Prinzipien des natürlichen Sculptings. Wir entschlüsseln, warum bestimmte Produkte und Techniken zu einem fleckigen Ergebnis führen und wie Sie stattdessen eine glaubwürdige Tiefe erzeugen, die selbst bei Tageslicht überzeugt. Sie lernen, die richtigen Werkzeuge und Farben für Ihren Hauttyp auszuwählen und Ihr Gesicht so zu modellieren, dass Sie definierter, aber vor allem immer noch wie Sie selbst aussehen.
Um Ihnen eine klare Übersicht über die entscheidenden Techniken zu geben, haben wir diesen Leitfaden in präzise Themen unterteilt. So können Sie die Kunst der Schattenarchitektur Schritt für Schritt meistern und die für Sie relevantesten Aspekte vertiefen.
Inhaltsverzeichnis: Wie Sie Ihr Gesicht natürlich modellieren
- Was lässt sich leichter verblenden und wirkt natürlicher bei Tageslicht?
- Der Fehler der zwei Striche: Wie konturierst du deine Nase, ohne dass sie schief wirkt?
- Wie kaschierst du ein Doppelkinn mit Schatten, damit dein Profil schärfer aussieht?
- Warum siehst du schmutzig aus, wenn du Bronzer zum Konturieren benutzt?
- Pinsel oder Schwamm: Wie vermeidest du harte Kanten, die deine Schummelei verraten?
- Roller oder Stein: Wie leitest du Lymphflüssigkeit ab, um morgens weniger verquollen auszusehen?
- Puder oder Creme: Welches Produkt simuliert gesunde Haut am besten auf trockenen Wangen?
- Wie findest du heraus, ob dein Gesicht oval, rund oder herzförmig ist und warum ist das wichtig?
Was lässt sich leichter verblenden und wirkt natürlicher bei Tageslicht?
Die größte Hürde für ein natürliches Contouring ist nicht die Platzierung, sondern das Verblenden. Ein Produkt, das sich nicht nahtlos mit der Haut verbindet, schreit förmlich „geschminkt“. Die Wahl der Textur ist hierbei entscheidend und hängt direkt von Ihrem Hauttyp und der darunterliegenden Basis ab. Die goldene Regel lautet: Textur-Harmonie. Creme-Produkte haften am besten auf einer cremigen Basis (Foundation, getönte Feuchtigkeitspflege), während Puder-Kontur am besten über einer bereits abgepuderten Haut funktioniert. Ein Mischen der Texturen, etwa Creme-Kontur auf Puder, führt fast immer zu Flecken und unschönen Kanten.
Für Anfänger sind Creme-Produkte oft die bessere Wahl, da sie mehr Spielzeit zum Verblenden lassen. Sie verschmelzen förmlich mit der Haut und erzeugen einen „von innen heraus“-Effekt. Der Trick besteht darin, das Produkt in kleinen Mengen aufzutragen und sofort mit einem dichten Pinsel oder einem feuchten Schwamm in die Haut einzuklopfen, nicht zu wischen. Puderprodukte sind schneller in der Anwendung, verzeihen aber weniger. Hier ist ein großer, fluffiger Pinsel entscheidend, um die Farbe sanft zu verteilen, anstatt sie an einer Stelle zu konzentrieren.
Der ultimative Lackmustest ist und bleibt jedoch der Tageslicht-Test. Kunstlicht schluckt Fehler, während natürliches Licht jede harte Kante und jeden falschen Farbton gnadenlos offenbart. Machen Sie es sich zur Gewohnheit, während des Schminkens immer wieder ans Fenster zu gehen und das Ergebnis aus verschiedenen Winkeln zu prüfen. Nur so stellen Sie sicher, dass Ihre sanft modellierten Schatten auch außerhalb des Badezimmers überzeugen und nicht zu sichtbaren Streifen werden.
Der Fehler der zwei Striche: Wie konturierst du deine Nase, ohne dass sie schief wirkt?
Die wohl häufigste und sichtbarste Contouring-Panne ist die Nasenkontur. Zwei harte, dunkle Linien an den Seiten der Nase lassen sie nicht schmaler, sondern oft schief und unnatürlich wirken. Das Problem liegt in der zweidimensionalen Herangehensweise. Anstatt Linien zu zeichnen, sollten Sie daran denken, eine dreidimensionale Form zu schaffen. Ein natürlicher Schatten ist diffus, weich und folgt der anatomischen Struktur.
Eine fortschrittlichere Herangehensweise ist die 3D-Sculpting-Technik. Statt einfach zwei parallele Linien vom Augenbrauenansatz bis zur Nasenspitze zu ziehen, konzentriert man sich darauf, wo Schatten natürlich fallen würden. Der Trick besteht darin, den Schatten sehr nah am Nasenrücken zu platzieren und ihn nahtlos nach außen zu verblenden. Die Linien sollten niemals perfekt gerade sein, sondern der leichten Krümmung der Nase folgen.
Fallbeispiel: Die 3D-Sculpting Technik von Alexandra Lederer
Die Make-up-Artistin Alexandra Lederer erklärt ihre Technik, die darauf abzielt, Gesichter individuell zu modellieren, anstatt starren Schemata zu folgen. Sie betont, dass es darum geht, die einzigartigen Merkmale jedes Gesichts zu verstehen und gezielt zu konturieren, um eine natürliche, aber definierte Form zu schaffen, die nicht künstlich wirkt. Dieser Ansatz bricht mit der veralteten Methode, Gesichter starr in Kategorien wie „rund“ oder „eckig“ einzuteilen.
Dieser Ansatz erfordert Präzision. Verwenden Sie einen kleinen, fluffigen Lidschattenpinsel und ein mattes, kühles Konturpuder. Das Bild unten zeigt, wie die Platzierung nicht an der breitesten Stelle der Nasenflügel erfolgt, sondern direkt am Übergang zum Nasenrücken, um die Illusion von Tiefe zu erzeugen.

Nachdem der Schatten gesetzt ist, ist das Verblenden entscheidend. Verwenden Sie einen sauberen Pinsel, um die Ränder weichzuzeichnen, bis keine sichtbare Linie mehr vorhanden ist. Ein Hauch Highlighter auf dem Nasenrücken (aber nicht auf der Spitze!) verstärkt den Effekt, indem er das Licht an der höchsten Stelle einfängt und die Nase optisch streckt.
Wie kaschierst du ein Doppelkinn mit Schatten, damit dein Profil schärfer aussieht?
Eine scharf definierte Kieferpartie lässt das gesamte Gesicht markanter und jugendlicher wirken. Das Kaschieren eines Doppelkinns durch Contouring ist eine der effektivsten Techniken, um das Profil sofort zu schärfen. Das Prinzip ist dasselbe wie bei den Wangenknochen: Ein künstlich erzeugter Schatten lässt den Bereich zurücktreten und die darüber liegende Kante – in diesem Fall den Kieferknochen – stärker hervortreten.
Der entscheidende Fehler, den viele machen, ist, die Konturfarbe direkt auf das Doppelkinn aufzutragen. Stattdessen sollten Sie den Schatten direkt unter dem Kieferknochen ansetzen und ihn nach unten in Richtung Hals verblenden. Stellen Sie sich vor, Sie zeichnen den natürlichen Schatten nach, den Ihr Kiefer werfen würde. Dies erzeugt eine klare Trennlinie und lässt die Kieferpartie definierter erscheinen. Verwenden Sie eine matte Textur, da jeder Schimmer den Bereich hervorheben und den gegenteiligen Effekt erzielen würde.
Die Wahl des richtigen Produkts ist hierbei von großer Bedeutung, da die Haut am Hals oft anders beschaffen ist als im Gesicht. Die folgende Tabelle gibt einen Überblick, welches Produkt sich für welchen Hauttyp und welches gewünschte Ergebnis am besten eignet.
| Produkt-Typ | Beste Hauttypen | Haltbarkeit | Verblend-Schwierigkeit |
|---|---|---|---|
| Puder-Kontur | Fettige/Mischhaut | 6-8 Stunden | Leicht |
| Creme-Kontur | Trockene/Normale Haut | 8-10 Stunden | Mittel |
| Liquid-Kontur | Alle Hauttypen | 10-12 Stunden | Schwer |
Für ein besonders natürliches Ergebnis sollten Sie die Farbe nicht nur entlang des Knochens, sondern auch leicht unter dem Kinn auftragen und alles sehr gut in Richtung Hals ausblenden. Achten Sie darauf, dass keine harten Linien sichtbar sind, wenn Sie Ihren Kopf bewegen. Ein großer, fluffiger Pinsel ist ideal, um das Puder sanft zu verteilen, während für Cremeprodukte ein Schwamm ein hautähnliches Finish erzeugt.
Warum siehst du schmutzig aus, wenn du Bronzer zum Konturieren benutzt?
Dies ist der fundamentalste und am häufigsten missverstandene Aspekt des Konturierens. Wenn Ihr Contouring „schmutzig“, „fleckig“ oder orange aussieht, liegt es mit 99%iger Wahrscheinlichkeit daran, dass Sie Bronzer verwenden. Die Logik dahinter ist einfach, aber entscheidend: Kontur imitiert Schatten, Bronzer imitiert Sonne. Ein natürlicher Schatten unter Ihrem Wangenknochen ist niemals warm oder orangefarben. Er ist immer ein kühler, leicht aschiger oder gräulicher Ton. Bronzer hingegen hat warme, goldene oder rötliche Untertöne, um eine sonnengeküsste Bräune zu simulieren.
Wenn Sie versuchen, mit einem warmen Ton einen Schatten zu erzeugen, kämpfen Sie gegen die Naturgesetze der Farbenlehre. Das Ergebnis ist ein unnatürlicher, warmer Fleck, wo eigentlich eine kühle Vertiefung sein sollte. Das Gehirn interpretiert dies nicht als Schatten, sondern als „falschen“ Farbfleck – daher der schmutzige Eindruck. Die Illustration unten verdeutlicht den massiven Unterschied im Unterton zwischen einem warmen Bronzer und einem kühlen Konturprodukt.

Die Platzierung ist ebenfalls unterschiedlich. Kontur wird gezielt in den Vertiefungen des Gesichts platziert (unter den Wangenknochen, an den Schläfen, entlang der Kieferlinie). Bronzer hingegen wird dort aufgetragen, wo die Sonne natürlich auftreffen würde: auf den höchsten Punkten der Wangen, dem Nasenrücken und der Stirn. Sie können beides in einer Routine verwenden, aber niemals austauschbar. Zuerst konturieren, um die Struktur zu schaffen, dann mit Bronzer einen Hauch Wärme verleihen.
Für helle Hauttypen ist ein Konturprodukt mit einem taupe- oder gräulichen Unterton ideal. Dunklere Hauttypen sollten nach kühlen, tiefen Brauntönen Ausschau halten und sehr warme, rötliche Bronzer meiden, wenn sie für die Kontur verwendet werden.
Pinsel oder Schwamm: Wie vermeidest du harte Kanten, die deine Schummelei verraten?
Sie haben das perfekte, kühle Konturprodukt gefunden und es an der richtigen Stelle platziert – doch am Ende ist trotzdem eine harte Kante sichtbar. Das Problem liegt oft im Werkzeug und der Technik des Verblendens. Sowohl Pinsel als auch Schwämme können ein makelloses Ergebnis liefern, aber sie funktionieren unterschiedlich und eignen sich für verschiedene Produkte und Effekte.
Ein Make-up-Schwamm, leicht angefeuchtet, ist der beste Freund von Creme- und Liquid-Produkten. Die Tupf-Technik (Stippling) drückt das Produkt sanft in die Haut, anstatt es nur auf der Oberfläche zu verschieben. Dies führt zu einem extrem natürlichen, hautähnlichen Finish ohne Streifen. Der Schwamm saugt überschüssiges Produkt auf, was das Risiko, zu viel aufzutragen, minimiert. Der Nachteil: Bei Puderprodukten ist er ungeeignet.
Pinsel bieten mehr Präzision und Kontrolle, besonders bei Puder-Kontur. Aber nicht jeder Pinsel ist gleich. Ein dichter, kleiner Pinsel eignet sich gut, um Creme-Produkte präzise aufzutragen, während ein großer, fluffiger, angewinkelter Pinsel ideal ist, um Puder-Kontur großflächig und weich zu verblenden. Die Bewegung ist entscheidend: Arbeiten Sie in kleinen, kreisenden Bewegungen, um die Farbe zu verteilen, und vermeiden Sie harte Auf- und Ab-Striche. Ein sauberer Pinsel ohne Produkt ist am Ende Gold wert, um alle Übergänge nahtlos zu verblenden.
Wie die Experten von STYLEBOOK betonen, ist Geduld gefragt. Der Prozess kann zwischendurch seltsam aussehen, aber das finale Verblenden ist der magische Schritt, der alles zusammenfügt. „Zwischenzeitlich sieht der Contouring-Look ziemlich merkwürdig aus – aber wenn alles gut verblendet ist, wirkt er idealerweise (fast) natürlich!“, so die Redaktion. Es geht darum, die harten Kanten so lange zu bearbeiten, bis der Schatten wie ein Teil Ihres Gesichts wirkt.
Roller oder Stein: Wie leitest du Lymphflüssigkeit ab, um morgens weniger verquollen auszusehen?
Das beste Contouring beginnt nicht mit Make-up, sondern mit der Hautpflege. Ein Gesicht, das durch Schwellungen aufgedunsen ist, bietet eine schwierige Leinwand für präzises Modellieren. Morgendliche Schwellungen, besonders um die Augen und an der Kieferpartie, sind oft auf angestaute Lymphflüssigkeit zurückzuführen. Eine sanfte Lymphdrainage kann hier Wunder wirken und das Gesicht bereits vor dem ersten Pinselstrich definierter erscheinen lassen. Das Interesse an solchen Pflegeroutinen ist enorm, denn rund 17,19 Millionen Menschen in Deutschland legen besonderen Wert auf Haut- und Körperpflege.
Ob Sie einen Jade-Roller oder einen Gua-Sha-Stein verwenden, ist Geschmackssache. Beide Werkzeuge helfen, die Lymphflüssigkeit in Richtung der Lymphknoten zu bewegen, wo sie abtransportiert werden kann. Der Roller bietet eine sanftere, kühlende Massage, während der Stein eine intensivere Behandlung ermöglicht und sich gut an die Konturen des Gesichts anpasst. Wichtig ist bei beiden die Technik: Arbeiten Sie immer von der Gesichtsmitte nach außen und nach oben und üben Sie nur leichten Druck aus.
Führen Sie die Massage auf gereinigter Haut durch und tragen Sie zuvor ein Gesichtsöl oder Serum auf, damit das Werkzeug sanft gleitet, ohne an der Haut zu zerren. Beginnen Sie am Hals, um den Abflussweg freizumachen, und arbeiten Sie sich dann über die Kieferlinie, die Wangen und die Stirn nach oben. Eine regelmäßige Anwendung von nur wenigen Minuten am Morgen kann nicht nur Schwellungen reduzieren, sondern auch die Durchblutung fördern und der Haut einen gesunden Glow verleihen – die perfekte Basis für jedes Make-up.
- Reinigen Sie Gesicht, Hände und Werkzeug gründlich.
- Tragen Sie ein Gesichtsöl oder Serum auf, um für besseres Gleiten zu sorgen.
- Beginnen Sie am Hals: Streichen Sie 5-mal von unten nach oben in Richtung der Lymphknoten unter den Ohren.
- Fahren Sie mit der Kieferpartie fort: Rollen oder streichen Sie vom Kinn entlang des Kieferknochens bis zu den Ohren.
- Bearbeiten Sie die Wangen: Arbeiten Sie sich von den Nasenflügeln in einer Aufwärtsbewegung zu den Schläfen vor.
- Beenden Sie mit der Stirn: Streichen Sie von der Mitte der Stirn nach außen zu den Schläfen.
- Üben Sie zum Abschluss sanften Druck auf die Lymphknoten vor den Ohren aus, um den Abfluss zu stimulieren.
Puder oder Creme: Welches Produkt simuliert gesunde Haut am besten auf trockenen Wangen?
Trockene Haut stellt eine besondere Herausforderung beim Contouring dar. Puderprodukte neigen dazu, sich in trockenen Stellen abzusetzen, die Haut noch matter und lebloser erscheinen zu lassen und die Textur zu betonen. Das Ergebnis ist oft ein „cakey“ Look, der weit von einem natürlichen Schatten entfernt ist. Für trockene oder reife Haut sind Creme-Produkte fast immer die überlegene Wahl.
Creme-Konturen, -Blushes und -Highlighter enthalten oft pflegende Öle und Wachse, die der Haut Feuchtigkeit spenden, anstatt sie ihr zu entziehen. Sie verschmelzen mit der Haut und erzeugen ein „dewy“ oder strahlendes Finish, das gesunde, durchfeuchtete Haut imitiert. Im Gegensatz zu Pudern, die auf der Haut aufliegen, wirken Cremeprodukte, als käme die Farbe von innen. Wie die Kosmetik-Experten von 100% Pure raten, ist die Konsistenz der Texturen entscheidend für ein harmonisches Gesamtbild.
Unser Tipp ist es bei der gleichen Textur und dem gleichen Finish zu bleiben. Wenn ihr einen Puder-Bronzer zum Konturieren verwendet, kann es problematisch sein diesen mit einem flüssigen Highlighter zu kombinieren.
– 100% Pure Kosmetik-Experten, Konturieren und Highlighten Guide
Diese Regel der Textur-Harmonie ist besonders bei trockener Haut wichtig. Wenn Sie eine flüssige Foundation verwenden, bleiben Sie bei Creme-Kontur und Creme-Rouge. Die Produkte lassen sich nahtlos ineinander verblenden und sorgen für ein homogenes, frisches Aussehen. Die folgende Tabelle zeigt die wesentlichen Unterschiede für trockene Haut auf.
| Eigenschaft | Puder-Produkte | Creme-Produkte |
|---|---|---|
| Feuchtigkeitsspendend | Nein, kann austrocknend wirken | Ja, enthält oft pflegende Öle |
| Finish | Matt bis seidig | Dewy, strahlend |
| Haltbarkeit auf trockener Haut | 3-4 Stunden | 6-8 Stunden |
| Applikation | Pinsel erforderlich | Finger oder Schwamm möglich |
| Aufbaubarkeit | Schwer aufbaubar | Leicht schichtbar |
Die Anwendung von Cremeprodukten ist zudem sehr intuitiv. Oft reichen die eigenen Finger, deren Wärme hilft, das Produkt perfekt mit der Haut zu verschmelzen. Ein feuchter Schwamm sorgt für ein noch natürlicheres Finish. So simulieren Sie nicht nur Schatten, sondern auch das Aussehen von gesunder, praller Haut.
Das Wichtigste in Kürze
- Der Unterschied zwischen kühlem Kontur und warmem Bronzer ist nicht verhandelbar für ein natürliches Ergebnis. Schatten sind immer kühl.
- Textur-Harmonie ist der Schlüssel: Kombinieren Sie Creme-Produkte mit Cremes und Puder mit Pudern, um ein fleckiges, ungleichmäßiges Finish zu vermeiden.
- Erfolgreiches Modellieren basiert auf Ihrer individuellen Anatomie. Sanftes Betonen der eigenen Knochenstruktur ist wirkungsvoller als das Befolgen starrer Diagramme.
Wie findest du heraus, ob dein Gesicht oval, rund oder herzförmig ist und warum ist das wichtig?
Die unzähligen Contouring-Guides, die auf Gesichtsformen basieren, können überwältigend sein. Obwohl die Idee, die Technik an eine „runde“, „ovale“ oder „herzförmige“ Form anzupassen, theoretisch sinnvoll ist, führt sie oft zu Verwirrung. Viele Menschen passen nicht exakt in eine dieser Kategorien. Dennoch ist das Verständnis der eigenen Proportionen ein wertvoller Ausgangspunkt. Es geht nicht darum, sich sklavisch an eine Vorlage zu halten, sondern darum, ein Bewusstsein für die eigene Gesichtsarchitektur zu entwickeln.
Zu wissen, ob Ihre Stirn breiter ist als Ihr Kiefer (typisch für eine Herzform) oder ob Ihre Wangen die breiteste Stelle Ihres Gesichts sind (typisch für eine runde Form), hilft Ihnen zu entscheiden, welche Bereiche Sie optisch zurücktreten lassen und welche Sie betonen möchten. Ein breiter Kiefer kann durch Schatten an den Seiten weicher wirken, während Schatten an den Schläfen eine sehr breite Stirn ausgleichen können. Es geht um das Schaffen von Balance und Harmonie, basierend auf Ihrer einzigartigen Struktur.
Anstatt zu raten, können Sie Ihre Gesichtsform mit einer einfachen Messmethode bestimmen. Dies gibt Ihnen eine objektive Grundlage, um Contouring-Techniken bewusster anzuwenden – nicht als starre Regel, sondern als personalisierte Strategie. Es ist kein Zufall, dass laut Umfragen die meisten Frauen in Deutschland bis zu fünf verschiedene Gesichtsprodukte besitzen; oft fehlt nur das Wissen, sie gezielt für die eigene Form einzusetzen.
Ihr Aktionsplan: Finden Sie Ihre Gesichtsform heraus
- Stirnbreite messen: Messen Sie mit einem flexiblen Maßband von Schläfe zu Schläfe an der breitesten Stelle Ihrer Stirn. Notieren Sie das Maß.
- Wangenbreite messen: Finden Sie den höchsten Punkt Ihrer Wangenknochen und messen Sie die Distanz zwischen diesen beiden Punkten.
- Kieferbreite messen: Messen Sie von der Spitze Ihres Kinns bis zum Punkt direkt unter Ihrem Ohr, wo Ihr Kieferknochen anwinkelt. Verdoppeln Sie dieses Maß.
- Gesichtslänge messen: Messen Sie von der Mitte Ihres Haaransatzes senkrecht nach unten bis zur Kinnspitze.
- Proportionen vergleichen: Ist Ihre Gesichtslänge etwa 1,5-mal so groß wie die Breite, haben Sie wahrscheinlich ein ovales Gesicht. Sind Länge und Breite fast gleich, deutet das auf ein rundes oder quadratisches Gesicht hin. Ist die Stirn am breitesten, neigen Sie zu einer Herzform.
Mit diesen Maßen in der Hand können Sie die allgemeinen Ratschläge für Ihre Form als Ausgangspunkt nehmen und sie dann an Ihre spezifischen Merkmale anpassen. Betrachten Sie es als eine Landkarte, nicht als eine exakte Wegbeschreibung.
Häufig gestellte Fragen zum Thema Contouring
Welcher Pinsel für cremige Texturen?
Ein dichter, synthetischer Pinsel oder ein feuchter Beauty-Schwamm eignet sich am besten für Creme-Produkte, da sie das Produkt nicht aufsaugen und ein nahtloses Verblenden ermöglichen.
Wie vermeide ich Streifen beim Verblenden?
Arbeiten Sie in kleinen, kreisenden oder tupfenden Bewegungen und bauen Sie die Intensität langsam auf, anstatt sofort viel Produkt aufzutragen. Verwenden Sie zum Schluss einen sauberen Pinsel oder Schwamm, um die Ränder weichzuzeichnen.
Wann sollte ich einen Schwamm verwenden?
Ein feuchter Schwamm ist ideal für flüssige und cremige Produkte. Durch die Tupf-Technik erzeugt er ein besonders natürliches und hautähnliches Finish, da er das Produkt in die Haut einarbeitet, anstatt es nur zu verteilen.